HUF Balance
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Warum HUFBEARBEITUNG ?
Das Lauftier Pferd ist ab dem Tag seiner Geburt dafür geschaffen, mit seiner Herde täglich bis zu 40 km zurück zu legen. Dabei nutzen sich Sohle, Strahl, Tragrand aber auch die Hornwand durch Abrieb auf den verschiedensten Untergründen und durch Berührungen mit Unebenheiten ab. Ist dies in domestizierter Haltung nicht möglich, werden die Hufe aus Mangel an Abrieb zu lang und es kommt durch die auftretenden Hebelkräfte zur Deformation der Hufe. Der Huf kann seine Funktionen nicht mehr erfüllen. Der Hufmechanismus funktioniert nicht mehr vollständig. Es kommt zu diversen Hufproblemen und -erkrankungen.

Um unphysiologische Hufstrukturen zu korrigieren und balancierte Hufe zu erhalten, ist daher eine regelmäßige Hufbearbeitung notwendig.
 
Im Laufe der Zeit haben sich neben den klassischen Hufbearbeitungstheorien weitere Bearbeitungsrichtungen wie beispielsweise NHC, F-Balance oder Huforthopädie etabliert. Die Bearbeitungstheorien folgen teilweise eigenen Grundgedanken, weisen aber auch Parallelen auf.

Ich arbeite methodenoffen und bin biomechanisch geschult. Daher kann ich individuell auf die Besonderheiten und Bedürfnisse der Hufe Deines Pferdes eingehen.

DIE GÄNGISTEN Hufbearbeitungstheorien

Nach der Zehenachsen- bzw. Fesselachsentheorie wird dort das Hornmaterial entfernt, wo dieses entsprechend der Blickrichtung auf Zehe oder Fessel am meisten vorhanden ist.

Der nach oben gestauchte Kronrand zeigt bei der Kronrandtheorie an, wo der Tragrand gekürzt werden muss.

Gemäß der Sohle-Strahl-Ebenen-Theorie wird der Tragrand dort gekürzt, wo er über das Niveau der Sohle-Strahle-Ebene hinausragt.

Die Fußungstheorie gibt vor, dass der Tragrand dort gekürzt wird, wo der Huf zuerst aufgesetzt wird.

Bei der Pendeltheorie wird berücksichtigt, dass dort, wo Material vom Horn entfernt wird, der Huf leichter wird. Durch Bewegungsenergie schwingt der Huf nun in die Richtung der weniger bearbeiteten Seite.

NHC (Natural Hoof Care) basiert auf den Beobachtungen wildlebender Pferde und ihrer Hufe. Die Bearbeitung orientiert sich dabei stark am einzelnen Huf. Es erfolgt eine Gesamtbeurteilung des Hufzustandes unter Berücksichtigung der Haltung, Fütterung, Nutzung und der Heilungskräfte der Natur.

Bei F-Balance handelt es sich um ein Weiterentwicklungskonzept verschiedener Bearbeitungstheorien. Es werden für die Bearbeitung neben der Berücksichtigung der Flexibilität des Hufes verschiedene natürliche Marker herangezogen, die messbar und reproduzierbar sind.

Die Huforthopädie kennt kein theoretisches Ideal des Pferdehufes. Es wird mit Abrieb und Bodengegendruck gezielt gearbeitet, damit sich der Barhuf physiologisch entwickeln und erhalten kann.

KANN JEDES PFERD barhuf GEHEN?
Prinzipiell kann jedes Pferd barhuf laufen, wenn es
 
- gesund ist,
- es keine medizinische Gründe für einen Hufschutz gibt,
- ein normales Hornwachstum vorliegt
- und die Hufe wegen der Nutzung des Pferdes keinen erhöhten Abrieb erfahren würden.
 
Möchtest Du Dein Pferd vom Beschlag auf Barhuf umstellen, musst Du wissen, dass die Umstellung auf einen gesunden Barhuf Zeit benötigt und man je nach Schädigung der Hufe entsprechend geduldig sein muss. Denn durch den zuvor starren Hufschutz war der Huf nicht mehr in der Lage seine Funktionen vollumfänglich auszuführen, so dass der Hufmechanismus beispielsweise nicht mehr ausreichend stattfinden konnte. Der Huf muss sich nun erst wieder an seine zurück erlangte Beweglichkeit gewöhnen. Die Strukturen wie Nerven oder Gefäße und auch die Stoßdämpfung müssen sich wieder an die Situation anpassen. Diese Umstellungszeit variiert individuell von Pferd zu Pferd, sollte aber spätestens nach einem Jahr abgeschlossen sein.
 
Um das Pferd in dieser Periode optimal zu unterstützen, empfehle ich den Einsatz von Hufschuhen und die Optimierung der Fütterung.

Bearbeitungsintervalle

Um eine Korrektur des Hufes herbeizuführen, empfehle ich enge Bearbeitungsintervalle von 2 bis 3 Wochen. Längere Bearbeitungsabstände führen dazu, dass sich die unphysiologische Hufsituation immer wieder neu ausbildet. Eine Umstellung auf einen gesunden Barhuf wird dadurch sehr erschwert.

Liegt ein gesunder Barhuf vor, sollte der Erhaltungstrimm nur in Ausnahmen 4 Wochen übersteigen. Der Sinn der engmaschigen Pflege besteht darin, dass der gesunde Barhuf in einem optimalen Zustand erhalten bleibt. Je länger die Hufe wachsen, umso mehr verschlechtert sich die Hufsituation. Zu lange Wandabschnitte verformen sich oder brechen aus. Der Strahl verliert den Kontakt zum Boden, wodurch der Hufmechanismus eingeschränkt wird. Die Hufform verschlechtert sich und es kann zu den weiteren genannten Folgen eines kranken Hufes kommen.  
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